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Name: Sophie Scholl

VON RIKE REINIGER

Ein Klassenzimmerstück für Schülerinnen und Schüler der Oberstufe (Schweizer UA), 2017/2018

Ich heiße Sophie Scholl.

Und da fängt das Problem auch schon an. Ich sage: Ich heiße Sophie Scholl. Kenne den Blick, der folgt. Sage: Genau.

Sophie Scholl wie Sophie Scholl. Das sage ich immer.

Und eigentlich macht es mir nichts aus.

Ich weiß ja: Mein Name erzählt eine Geschichte. So ist das. Nicht meine Geschichte. Es ist die Geschichte einer anderen. Name? Sophie Scholl. Und schon ist sie da. Die Andere.

Etwa verwandt mit der Sophie Scholl?

Sophie Scholl ist nicht die Sophie Scholl. Sophie Scholl hat eben eine berühmte Namensvetterin. Aber das ist Zufall. Mehr nicht. Sophie ist eine junge Jus-Studentin kurz vor ihrem Abschluss. Sie ist vor Gericht geladen, um als Entlastungszeugin in einem Fall von Prüfungsbetrug auszusagen. Doch sie ist selbst darin derart verwickelt, dass sie nicht sicher ist, was sie aussagen soll. Es geht um ihre Zukunft, um Möglichkeiten, um Erfolg und nicht zuletzt um viel Geld. Und jetzt, hier, als sie sich überlegt, wie sie sich verhalten wird, holt ihr Name sie wieder ein: Sophie Scholl.

 

Was ist wichtiger: die persönliche Zukunft oder zivilcouragiertes Handeln? Die Loyalität zu einem selbst oder die Verantwortung gegenüber den Mitmenschen? Und gibt es das eine überhaupt ohne das andere? Das Stück von Rike Reiniger geht auf die Suche nach der Heldin Sophie Scholl, nach dem Menschen dahinter, und nach der Frage, wie man leben möchte.

 

Regie: Mario Matthias

Spiel: Isabelle Freymond

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